Stefans-Malawizucht      


 

 

 

Das Aquarium


  
Um viel Freude an seinem Hobby zu haben sollte man von Anfang an ein paar wichtige Dinge beachten, hier ein paar Tipps und Grundlagen für ein erfolgreiches Malawibecken

 

Standort

Es ist darauf zu achten das Becken vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen, man bekommt wesentlich weniger Probleme mit dem Algenwuchs und es ist auch einfacher die Temperatur konstant zu halten.
Auch ist es ratsam das Aquarium nicht direkt neben Türeingängen aufzubauen, die Fische können sich erschrecken und wie wild durchs Becken jagen und sich an Steinaufbauten verletzen, nicht zuletzt werden sie auch schreckhaft wenn plötzlich jemand vorm Becken auftaucht was Gegenüber einer Türe nicht passieren kann, die Tiere können uns dann schon von weitem sehen und erschrecken nicht mehr.
Auch spielt, speziell bei größeren Becken, die Statik eine Rolle, sie sollte auf jeden Fall von einem Fachmann überprüft werden!

Mein Tipp: Falls es sich nicht vermeiden lässt das Sonne ins Becken einfällt, könnte man die betreffenden Fenster mit Rollos versehen, die man bei starken Sonnenschein schließen kann.

 

Größe des Beckens

Es herrscht im Allgemeinen die Meinung das ein großes Aquarium viel mehr Mühe und Arbeit macht als ein kleineres, genau das Gegenteil ist der Fall. Bei einem kleinen Becken hat man viel mehr zu tun, auch ist es schwieriger die Wasserqualität auf einem gleichmäßig gutem Niveau zu halten. Darum sollte das Becken immer so groß wie möglich gewählt werden. Es hilft auch Geld zu sparen, ich kenne viele Fälle in denen ein kleines Aquarium gegen ein großes erneuert wurde, was immer mit weiteren Kosten verbunden ist.

Mein Tipp: Wählen sie Ihr Becken immer so groß wie möglich, was der Platzbedarf und nicht zuletzt der Geldbeutel eben her gibt!
 

Beckenaufbau

Bei größeren Aquarien ist es wichtig, sehr sorgfältig bei der Aufstellung zu arbeiten. Obwohl Glas eine hohe Tragfähigkeit besitzt, kann nachlässiges Arbeiten schnell zum Springen der Bodenscheibe führen. Der Beckenunterbau in Form von Unterschrank oder Untergestell benötigt gleichmäßigen Kontakt – sowohl zum Fußboden als auch zum Aquarium, um optimale Sicherheit zu erzielen. Der Unterbau muss unbedingt unter Zuhilfenahme der Wasserwaage am Fußboden ausgerichtet werden. Es sollte dabei sehr gewissenhaft gearbeitet werden, um spätere Spannungen zu vermeiden.

Tipp: Legen Sie zwischen Aquarium und Unterschrank eine dünne Styroporplatte oder die im Handel angebotenen speziellen Unterlagen, diese wirken wie ein Puffer und helfen geringe Unebenheiten auszugleichen.
 

Der Bodengrund

Sauerstoffarme Zonen im Aquarium sind übrigens manchmal im dichten Bodengrund vorhanden. Hier wird im allgemeinen aber nicht Nitrat reduziert, sondern Schwefelwasserstoff gebildet, das als übelriechendes Gas im schwärzlichen Faulschlamm entsteht. Ein weiteres Gift, das im Aquarium unerwünscht ist. Ganz vermeiden lassen sich solche Zonen nie, sie dürfen aber nicht überhand nehmen. Diese Zonen entstehen durch das Einsickern kleiner und kleinster Stoffwechselprodukte und Futterreste. Je gröber die Bodenstruktur ist, umso mehr sammeln sich diese Stoffe im Boden. Deshalb ist meine Empfehlung feiner Quarzsand und kein Kies. Sollte sich im Aquarium an manchen Plätzen besonders gerne Mulm ablagern, weil diese Stellen von der durch den Filter verursachten Strömung nicht erreicht werden, sollten wir ihn dort regelmäßig absaugen. Auf Dauer sinnvoller ist es natürlich, diese Bereiche verschwinden zu lassen, indem die Strömung umgeleitet wird oder die Dekoration verändert wird.

Mein Tipp: Verwenden Sie feinen weißen Quarzsand, es können so keine Schadstoffe in den Bodengrund eindringen! Außerdem können sie bei zweiflammigen Leuchtbalken evtl. eine Röhre einsparen, da der weiße Boden für mehr Helligkeit im Becken sorgt! Allerdings sollte dieser Sand über den Aquarienfachhandel bezogen werden, Quarzsand aus dem Baumarkt ist sehr scharfkantig, hier können sich sanddurchkauende Cichliden verletzen.

 

Einrichtung

Als typischen Bestandteil eines Malawi-Beckens kann man sicherlich Felsaufbauten zählen. Für alle Mbuna-Arten ist dies die biotopähnlichste Dekoration. Sie kann aber auch für alle anderen Arten empfohlen werden, weil dadurch viele Versteckmöglichkeiten für unterlegene Tiere entstehen. Steine und Felsen werden im leeren Becken aufgebaut, noch bevor es mit dem Bodengrund versehen wird. Auch manche Arten von Malawisee Cichliden wühlen und könnten die gesamte Felslandschaft ins Wanken bringen, wenn sie untergraben würde. Um das enorme Gewicht, das manche Felsen haben nicht punktförmig auf die Bodenscheibe zu konzentrieren, sind wir gut beraten, es auf eine Unterlage zu stellen. Gut geeignet hat sich hierfür etwa eine dünne PVC-Platte, die auf der gesamten Fläche der Steinaufbauten, direkt auf der Bodenscheibe aufliegt. Beim Aufschichten der Steine sollten allgemeine Regeln (wie z.B. dass die größeren Brocken unten liegen) beachtet werden. Eine Fixierung durch Silikon ist möglich, aber nicht unbedingt nötig, wenn die Konstruktion durch wackeln nicht ins Wanken gebracht werden kann. Die Art der verwendeten Felsbrocken ist nicht beliebig. Aus dem Gestein werden fast immer Inhaltsstoffe ausgelöst. Handelt es sich um kalkhaltiges Gestein, ist es für Malawisee-Cichliden unbedenklich. Dekorative Schlackesteine können Schwermetall- und andere Verbindungen enthalten, die für Fische giftig sind.

Mein Tipp: Verwenden Sie weißes Lochgestein, es hat wenig scharfe Kanten an denen sich die Fische verletzen können und ist kalkhaltig, was den pH-Wert positiv beeinflusst!

 

Beleuchtung

Malawi-Aquarien, die in einem Raum mit Fenster stehen, kommen notfalls auch ohne Beleuchtung aus. Aber mit Beleuchtung ist ein Aquarium natürlich viel schöner, allein aus diesem Grund sollte nicht darauf verzichtet werden. Der Fachhandel bietet derart viele Lampen an, die das Licht in allen möglichen Tönen des Farbspektrums verstärken, dass es sehr viel mit persönlichem Geschmack zu tun hat, welchen Leuchtkörper man wählt. Die Diskussionen darüber, welche Lichtfarbe Pflanzen oder aber gewisse unerwünschte Algen zum Wachstum anregen, reißen nicht ab. Z.B. soll die Blaualge bei neutralweißem Licht mit mehr rötlichen Farbanteilen schlechter wachsen als bei taglichtweißem Licht mit weniger Rotanteilen. Die Diskussion darüber bleibt in vielen Punkten ausgesprochenen Experten vorbehalten. Für den „Normalaquarianer“ ist es aber gut zu wissen, dass er mit unterschiedlichen Lichtfarben und unterschiedlich langen Beleuchtungszeiten Einfluss auf das Wachstum von Pflanzen und Algen nehmen kann.

Mein Tipp: Grolux-Röhren verstärken die Farbe Rot, Triton und Aqua Star verstärken das Blau in unseren Lieblingen!

 

Filterung

Es soll Aquarianer geben, die diese Arbeit wöchentlich gerne machen, schaden tut es nur dann nicht wenn das Becken gut „eingelaufen“ ist und einen guten Bakterienstamm enthält, ansonsten nimmt man dem Filter die Möglichkeit einen solchen anzulegen. Der Filterauslauf hat in der Regel auch die Funktion der Wasserumwälzung und der Vermischung von atmosphärischem Sauerstoff mit dem Aquarienwasser. Aus diesem Grund sollte die Pumpe, die das bewirkt, eine Dimension haben, die an die Größe des Beckens und des Fischbesatzes angepasst ist.
Besser ist es, wenn die Pumpe etwas überdimensioniert ist und gedrosselt betrieben wird als zu klein und ohne freie Kapazitäten für Notfälle. Ob das Filtermedium sich in einem Innen- oder Außenfilter befindet ist für die Funktionalität nicht von großer Bedeutung. Topffilter haben den Vorteil, dass sie keinen Platz im oder neben dem Aquarium beanspruchen sondern irgendwo in der Nähe des Beckens aufgestellt werden können (z.B. darunter, im Schrank versteckt)
Außenfilter direkt neben dem Aquarium kommen mit weniger Schläuchen aus und lassen sich ohne viel daran zu schrauben reinigen. Innenfilter nehmen zwar Platz im Aquarium weg, sind aber in punkto Überlaufsicherheit und Handhabung am einfachsten. Eine Empfehlung für das eine oder andere möchte ich nicht geben. Jeder sollte es nach seinen Vorstellungen und Bedürfnissen wählen, allerdings wird man bei größeren Becken immer Außenfilter wählen. Bestimmte Filtermedien sind völlig ungeeignet, dazu zählt Torf. Er ist gewiss nützlich, wenn es darum geht, Wasser anzusäuern, aber genau das wollen wir in einem Malawi-Becken nicht. Ebenso wenig geeignet ist Aktivkohle, die eigentlich dazu dient, Schadstoffe aus dem Wasser zu entfernen. Damit sind vor allem chemische Schadstoffe gemeint, wie sie etwa nach der Verwendung von Medikamenten auftreten oder durch belastetes Wasser. Dies entspricht aber doch nicht dem Normalfall in einem Aquarium. Durch Aktivkohle werden auch viele Spurenelemente gebunden, die für Fische und Pflanzen nützlich sind.

Mein Tipp: Als Faustregel für Malawibarsche sollte der Filter die Wassermenge eines Becken ca. 4 - 5 mal pro Stunde durchpumpen!

 

Heizung

Am einfachsten und preiswertesten ist die Erwärmung durch einen Stabheizer. Die modernen Heizer lassen sich durch eine Skala auf die gewünschte Temperatur einstellen, die weitestgehend konstant eingehalten wird. Mit Hilfe eines kleinen Thermometers kann sie zusätzlich überwacht werden.

Mein Tipp: Als Faustregel gilt hier pro Liter Wasser sollte ein halbes Watt Heizleistung gerechnet werden, die aber in geheizten Räumen auch gering unterschritten werden kann!

 

UV – Brenner

Ultraviolette Strahlung tötet Bakterien ab.
Das UV – Gerät wird z.B. dem Filter nachgeschaltet oder das Wasser wird in einem eigenen Kreislauf über dieses geleitet, was aber den Nachteil bringt, dass eine zusätzliche Pumpe benötigt wird.
Die Geräte sind meistens nicht so leistungsstark ausgelegt, dass damit eine vollständige Entkeimung des Aquarienwassers möglich währe. Diese ist aber auch nicht notwendig. Es reicht völlig aus, den Bakteriengehalt im Wasser dauerhaft zu reduzieren. Es ist nicht zu bezweifeln, dass der Einsatz von UV – Licht ein gutes Hilfsmittel darstellt, die hygienischen Verhältnisse erheblich zu verbessern. Zu beachten ist allerdings, dass die Leistungsfähigkeit der UV – Strahler mit der Zeit nachlässt. Somit ist ein entsprechender Wechsel des Strahlers meist nach einem guten Jahr notwendig, um die Funktion der Anlage zu gewährleisten.
( Oft ist die Brenndauer von Seiten des Herstellers angegeben )
Die im Filter befindlichen nützlichen Biofilme werden durch UV – Licht nicht beschädigt, denn dieses wirkt nur in unmittelbarer Nähe des Strahlers.
Die Meinung, dass Fische, die in UV – Licht behandeltem, keimarmen Wasser gehalten werden, mit der Zeit „verweichlichen“ und sich ihr Immunsystem zu sehr zurückbildet, kann ich nicht teilen. Im Gegenteil, das Wasser im Malawisee besitzt einen viel niedrigeren Keimgehalt als jedes Aquarienwasser, somit ist der Einsatz einer UV - Lampe eine Verbesserung und Annäherung an die Lebensbedingungen im Malawisee.

Tipp: Ein angenehmer Nebeneffekt des UV – Brenners ist die Abtötung der Schwebealgen im Aquarienwasser, es wirkt somit immer glasklar. Je langsamer das Wasser durch den UV Brenner gepumpt wird je höher ist sein seine Wirkung.