Der Bodengrund
Sauerstoffarme Zonen im Aquarium sind übrigens manchmal
im dichten Bodengrund vorhanden. Hier wird im allgemeinen aber nicht Nitrat
reduziert, sondern Schwefelwasserstoff gebildet, das als übelriechendes Gas im
schwärzlichen Faulschlamm entsteht. Ein weiteres Gift, das im Aquarium
unerwünscht ist. Ganz vermeiden lassen sich solche Zonen nie, sie dürfen aber
nicht überhand nehmen. Diese Zonen entstehen durch das Einsickern kleiner und
kleinster Stoffwechselprodukte und Futterreste. Je gröber die Bodenstruktur ist,
umso mehr sammeln sich diese Stoffe im Boden. Deshalb ist meine Empfehlung
feiner Quarzsand und kein Kies. Sollte sich im Aquarium an manchen Plätzen
besonders gerne Mulm ablagern, weil diese Stellen von der durch den Filter
verursachten Strömung nicht erreicht werden, sollten wir ihn dort regelmäßig
absaugen. Auf Dauer sinnvoller ist es natürlich, diese Bereiche verschwinden zu
lassen, indem die Strömung umgeleitet wird oder die Dekoration verändert wird.
Mein Tipp: Verwenden Sie feinen weißen
Quarzsand, es können so keine Schadstoffe in den Bodengrund eindringen!
Außerdem können sie bei zweiflammigen Leuchtbalken
evtl. eine Röhre einsparen, da der weiße Boden für mehr Helligkeit im Becken
sorgt! Allerdings sollte dieser Sand über den Aquarienfachhandel bezogen werden,
Quarzsand aus dem Baumarkt ist sehr scharfkantig, hier können sich
sanddurchkauende Cichliden verletzen.
Einrichtung
Als typischen Bestandteil eines Malawi-Beckens kann man
sicherlich Felsaufbauten zählen. Für alle Mbuna-Arten ist dies die
biotopähnlichste Dekoration. Sie kann aber auch für alle anderen Arten empfohlen
werden, weil dadurch viele Versteckmöglichkeiten für unterlegene Tiere
entstehen. Steine und Felsen werden im leeren Becken aufgebaut, noch bevor es
mit dem Bodengrund versehen wird. Auch manche Arten von Malawisee Cichliden
wühlen und könnten die gesamte Felslandschaft ins Wanken bringen, wenn sie
untergraben würde. Um das enorme Gewicht, das manche Felsen haben nicht
punktförmig auf die Bodenscheibe zu konzentrieren, sind wir gut beraten, es auf
eine Unterlage zu stellen. Gut geeignet hat sich hierfür etwa eine dünne
PVC-Platte, die auf der gesamten Fläche der Steinaufbauten, direkt auf der
Bodenscheibe aufliegt. Beim Aufschichten der Steine sollten allgemeine Regeln
(wie z.B. dass die größeren Brocken unten liegen) beachtet werden. Eine
Fixierung durch Silikon ist möglich, aber nicht unbedingt nötig, wenn die
Konstruktion durch wackeln nicht ins Wanken gebracht werden kann. Die Art der
verwendeten Felsbrocken ist nicht beliebig. Aus dem Gestein werden fast immer
Inhaltsstoffe ausgelöst. Handelt es sich um kalkhaltiges Gestein, ist es für
Malawisee-Cichliden unbedenklich. Dekorative
Schlackesteine können Schwermetall- und andere Verbindungen enthalten, die für
Fische giftig sind.
Mein Tipp: Verwenden Sie weißes
Lochgestein, es hat wenig scharfe Kanten an denen sich die Fische verletzen
können und ist kalkhaltig, was den pH-Wert positiv beeinflusst!
Beleuchtung
Malawi-Aquarien, die in einem Raum mit Fenster stehen,
kommen notfalls auch ohne Beleuchtung aus. Aber mit Beleuchtung ist ein Aquarium
natürlich viel schöner, allein aus diesem Grund sollte nicht darauf verzichtet
werden. Der Fachhandel bietet derart viele Lampen an, die das Licht in allen
möglichen Tönen des Farbspektrums verstärken, dass es sehr viel mit persönlichem
Geschmack zu tun hat, welchen Leuchtkörper man wählt. Die Diskussionen darüber,
welche Lichtfarbe Pflanzen oder aber gewisse unerwünschte Algen zum Wachstum
anregen, reißen nicht ab. Z.B. soll die Blaualge bei neutralweißem Licht mit
mehr rötlichen Farbanteilen schlechter wachsen als bei taglichtweißem Licht mit
weniger Rotanteilen. Die Diskussion darüber bleibt in vielen Punkten
ausgesprochenen Experten vorbehalten. Für den „Normalaquarianer“ ist es aber gut
zu wissen, dass er mit unterschiedlichen Lichtfarben und unterschiedlich langen
Beleuchtungszeiten Einfluss auf das Wachstum von Pflanzen und Algen nehmen kann.
Mein Tipp: Grolux-Röhren verstärken die Farbe
Rot, Triton und Aqua Star verstärken das Blau in unseren Lieblingen!
Filterung
Es soll Aquarianer geben, die diese Arbeit wöchentlich gerne machen, schaden tut
es nur dann nicht wenn das Becken gut „eingelaufen“ ist und einen guten
Bakterienstamm enthält, ansonsten nimmt man dem Filter die Möglichkeit einen
solchen anzulegen. Der Filterauslauf hat in der Regel auch die Funktion der
Wasserumwälzung und der Vermischung von atmosphärischem Sauerstoff mit dem
Aquarienwasser. Aus diesem Grund sollte die Pumpe, die das bewirkt, eine
Dimension haben, die an die Größe des Beckens und des Fischbesatzes angepasst
ist.
Besser ist es, wenn die Pumpe etwas überdimensioniert ist und gedrosselt
betrieben wird als zu klein und ohne freie Kapazitäten für Notfälle. Ob das
Filtermedium sich in einem Innen- oder Außenfilter befindet ist für die
Funktionalität nicht von großer Bedeutung. Topffilter haben den Vorteil, dass
sie keinen Platz im oder neben dem Aquarium beanspruchen sondern irgendwo in der
Nähe des Beckens aufgestellt werden können (z.B. darunter, im Schrank versteckt)
Außenfilter direkt neben dem Aquarium kommen mit weniger Schläuchen aus und
lassen sich ohne viel daran zu schrauben reinigen. Innenfilter nehmen zwar Platz
im Aquarium weg, sind aber in punkto Überlaufsicherheit und Handhabung am
einfachsten. Eine Empfehlung für das eine oder andere möchte ich nicht geben.
Jeder sollte es nach seinen Vorstellungen und Bedürfnissen wählen, allerdings
wird man bei größeren Becken immer Außenfilter wählen. Bestimmte
Filtermedien sind völlig ungeeignet, dazu zählt Torf. Er ist gewiss nützlich,
wenn es darum geht, Wasser anzusäuern, aber genau das wollen wir in einem
Malawi-Becken nicht. Ebenso wenig geeignet ist Aktivkohle, die eigentlich dazu
dient, Schadstoffe aus dem Wasser zu entfernen. Damit sind vor allem chemische
Schadstoffe gemeint, wie sie etwa nach der Verwendung von Medikamenten auftreten
oder durch belastetes Wasser. Dies entspricht aber doch nicht dem Normalfall in
einem Aquarium. Durch Aktivkohle werden auch viele Spurenelemente gebunden, die
für Fische und Pflanzen nützlich sind.
Mein Tipp: Als Faustregel für
Malawibarsche sollte der Filter die Wassermenge eines Becken ca. 4 - 5 mal pro
Stunde durchpumpen!
Heizung
Am einfachsten und preiswertesten ist die Erwärmung
durch einen Stabheizer. Die modernen Heizer lassen sich durch eine Skala auf die
gewünschte Temperatur einstellen, die weitestgehend
konstant eingehalten wird. Mit Hilfe eines kleinen Thermometers kann sie
zusätzlich überwacht werden.
Mein Tipp: Als Faustregel gilt hier pro Liter Wasser
sollte ein halbes Watt Heizleistung gerechnet werden, die aber in geheizten
Räumen auch gering unterschritten werden kann!
UV – Brenner
Ultraviolette Strahlung tötet Bakterien ab.
Das UV – Gerät wird z.B. dem Filter nachgeschaltet oder das Wasser wird in einem
eigenen Kreislauf über dieses geleitet, was aber den Nachteil bringt, dass eine
zusätzliche Pumpe benötigt wird.
Die Geräte sind meistens nicht so leistungsstark ausgelegt, dass damit eine
vollständige Entkeimung des Aquarienwassers möglich währe. Diese ist aber auch
nicht notwendig. Es reicht völlig aus, den Bakteriengehalt im Wasser dauerhaft
zu reduzieren. Es ist nicht zu bezweifeln, dass der Einsatz von UV – Licht ein
gutes Hilfsmittel darstellt, die hygienischen Verhältnisse erheblich zu
verbessern. Zu beachten ist allerdings, dass die Leistungsfähigkeit der UV –
Strahler mit der Zeit nachlässt. Somit ist ein entsprechender Wechsel des
Strahlers meist nach einem guten Jahr notwendig, um die Funktion der Anlage zu
gewährleisten.
( Oft ist die Brenndauer von Seiten des Herstellers angegeben )
Die im Filter befindlichen nützlichen Biofilme werden durch
UV – Licht nicht beschädigt, denn dieses wirkt nur in unmittelbarer Nähe des
Strahlers.
Die Meinung, dass Fische, die in UV – Licht behandeltem, keimarmen Wasser gehalten
werden, mit der Zeit „verweichlichen“ und sich ihr Immunsystem zu sehr
zurückbildet, kann ich nicht teilen.
Im Gegenteil, das Wasser im Malawisee besitzt einen viel niedrigeren Keimgehalt
als jedes Aquarienwasser, somit ist der Einsatz einer
UV - Lampe eine Verbesserung und Annäherung an die Lebensbedingungen im
Malawisee.
Tipp: Ein angenehmer Nebeneffekt des UV – Brenners ist die Abtötung der
Schwebealgen im Aquarienwasser, es wirkt somit immer glasklar. Je langsamer das
Wasser durch den UV Brenner gepumpt wird je höher ist sein seine Wirkung.