Das Aquariumwasser


Der PH - Wert

Der pH - Wert kennzeichnet das Kräfteverhältnis der Säuren und Basen im Wasser. Ist dieses Verhältnis ausgewogen, so liegt der pH - Wert beim Neutralwert von 7,0 in der pH - Skala. Die pH - Wertskala reicht von 0 - 14. Überwiegen im Wasser die Säuren, so sinkt der pH - Wert unter den Wert 7 ab, überwiegen dagegen die Basen (Laugen) so steigt der pH - Wert über 7 an. Im Aquarium wird der pH - Wert hauptsächlich durch die Carbonathärte und die Kohlensäure beeinflusst. Wässer mit sehr hoher Carbonathärte und wenig Kohlensäure besitzen hohe pH - Werte wie z.B. die afrikanischen Grabenseen. Dies bedeutet, dass unsere Malawi - Cichliden ein Wasser mit höheren pH - Wert bevorzugen. Im Aquarium sollte der pH - Wert deshalb nicht unter 7,5 abfallen. Natürlich darf er andererseits auch nicht über Werte von 9,0 ansteigen. Ideal für ein Aquarium mit Malawi - Cichliden sind Werte zwischen 8,0 und 8,5.
Im Aquarium schwankt der pH - Wert im Tagesrhythmus, weil die Pflanzen nur tagsüber assimilieren und somit der Gehalt das Wassers mit Kohlendioxid schwankt.
Bestimmen lassen sich die pH - Werte im Aquarium mit Farbindikatoren (Tröpfchentest), die als Wassertest im Handel erhältlich sind. 

 

Der Leitwert

Die elektrische Leitfähigkeit des Wassers wird hauptsächlich durch Salze als Härtebilder verursacht. Als grober Richtwert gilt das 1° deutscher Gesamthärte eine Leitfähigkeit von 33 Mikrosiemens/cm ergibt. Je mehr gelöste Salze in einem Wasser vorhanden sind, desto stärker steigt die Leitfähigkeit an. Die Leitfähigkeit des Wassers hat eine aquaristische Bedeutung bei der Zucht empfindlicher Fische und im Falle unserer Cichliden, beim Umsetzen von Neuerwerbungen. Durch den Gesamtsalzgehalt wird nämlich der osmotische Druck des Wasser beeinflusst. War das Wasser, in welchem der neu gekaufte Fisch zuletzt schwamm, sehr salzhaltig, dann weist dieses Wasser einen sehr hohen Leitwert auf, und wir müssen beim Umsetzen entsprechend  Sorgfalt walten lassen. Die gekauften Fische sind langsam an die neuen Wasserverhältnisse anzugleichen. Fische vertragen einen Wechsel von niedriger höherer Leitfähigkeit oft schadlos, umgekehrt können jedoch leicht Schäden durch Aufquellen der Zellen auftreten. Die elektrische Leitfähigkeit lässt sich sehr leicht durch entsprechende Prüfgeräte aus dem Fachhandel messen.

 

Gesamt - und Carbonathärte

Als Gesamthärte wird die Summe aller im Wasser gelösten "Erdalkali" - Ionen bezeichnet.
Die Gesamthärte wird angegeben in Grad - Gesamthärte GH. Für die Pflege von Malawi- Cichliden ist eine Gesamthärte von 4 - 8° GH ideal. Malawi - Cichliden lassen sich aber ohne weiteres an den ortsüblichen Härtegrad anpassen und sogar zur Zucht bringen. Eine weitere große Rolle spielt die Carbonat - Härte KH. Natürliche Wässer enthalten regelmäßig größere Mengen an Carbonat - und Hydrogencarbonat - Ionen. Diese Ionen gelten als Bildner der Carbonat - Härte. Gemessen wird die Carbonat - Härte in deutschen Grad KH. Um sehr weiches Leitungswasser ohne großen technischen Aufwand aufzuhärten benutzen Aquarianer gerne Muschelbruch der einfach in die Filteranlage gegeben wird. Auch reine Schulkreide kann zum Aufhärten benutzt werden. Diese schonende Dauerstabilisierung des Aquarienwassers ist sehr gut geeignet um Malawi - Cichliden problemlos in geeignetem Wasser zu halten.

 

Wasserwechsel

Mit einem gut vorbereiteten Wasser können auch größere Mengen des Aquarieninhaltes ausgetauscht werden. So ist es durchaus möglich einmal ein Drittel bis zur Hälfte das Beckeninhaltes auszutauschen. Solche Wasserwechsel sind besonders dann interessant, wenn man Malawi - Cichliden züchten möchte. Durch die Wasserwechsel werden die Fische stark zur Zucht angeregt. Jungfische wachsen bedeutend schneller, wenn das Wasser im Aufzuchtaquarium regelmäßig gewechselt wird. Ein Schadstoffabbau wird durch Wasserwechsel beschleunigt. In Aquarien mit Jungfischen wird logischerweise sehr oft und stark gefüttert. Somit ist es auch erforderlich hier täglich Teilwasserwechsel vorzunehmen. Natürlich sind solche Wasserwechsel sehr arbeits - und zeitintensiv, jedoch ist die Belohnung gesunde und schnellwüchsige Fische.

 

Nitrat

Das beste und einfachste Mittel zur Reduzierung  der Nitratkonzentration und anderer, sich im Aquarium anhäufender Schadstoffe besteht darin, einen regelmäßigen Teilwasserwechsel durchzuführen. Dadurch wird nicht nur der Nitratgehalt reduziert, sondern auch die sich im Laufe der Zeit anhäufenden Gelbstoffe entsprechend verdünnt, die dem Aquarienwasser eine gelb/brauner Färbung verleihen. Speziell in Aquarien mit Wurzeln kann dies gut mit einem weißen Teller den man ins Wasser hält kontrolliert werden.
Ein weiterer Nährstoff, der dem Aquarienwasser über die Fütterung zugeführt wird ist Phosphor in Form von Phosphat. Je nach Fischbesatz und Fütterung können leicht Werte von 5 bis 20 Milligramm pro Liter erreicht werden. Bereits Werte von 1 Milligramm pro Liter zeugen im Vergleich zu natürlichen Gewässern von einer deutlichen Nährstoffbelastung. Über die langfristige Auswirkung eines erhöhten Phosphat Gehalt auf die Malawisee Cichliden sind bislang keine Untersuchen durchgeführt worden. Phosphat gilt in üblicherweise auftretenden Konzentrationen nicht als giftig. Phosphat und Nitrat sind aber wichtige Nährstoffparameter, die bei entsprechenden Lichtverhältnissen ein starkes Algenwachstum auslösen können.
Leider wird unser Leitungswasser von den Wasserwerken immer mehr mit Nitrat angereichert. Somit verdünnt unser gewohnter Teilwasserwechsel zwar die vielen anderen Schadstoffe im Aquarium, aber den zu hohen Nitrat Wert nur noch zu einem sehr geringen Bruchteil. Dies hat zur Folge das immer mehr Aquarianer Algenprobleme bekommen, und wenn es nur ein relativ harmloser aber unschöner Aufwuchs auf den ursprünglich mal weißen Steinen ist.
Sollte Sie bei dieser Schilderung vielleicht Ihr Aquarium wieder erkennen, so möchte ich Ihnen den Ionenaustauscher Lewatit MP 600 empfehlen. Lesen Sie dazu bitte auch den Link  Algen/Lewatit  in meiner HP.

 

Nitrit

Fische sind im allgemeinen und Malawicichliden im besonderen, sehr empfindlich für Nitrit im Wasser. Nitritbildung ist ein normaler Vorgang beim Abbau von Stoffwechselprodukten. In „eingefahrenen“ und nicht zu stark besetzten Aquarien ist Nitrit kein Thema.
In neu eingerichteten Becken oder in Behältern die z.B. bei einem Umzug für ein paar Tage das Zuhause der Fische darstellen kann es zum tödlichen Problem werden und ganze Beckenbesetzungen vernichten. Deshalb dürfen neu eingerichtete Aquarien nicht sofort mit Fischen besetzt werden und erst nach den ersten Tagen sollen nur wenige Fische bei mäßiger Fütterung ein bisschen für Stoffwechselprodukte sorgen und so die Bildung von Nitrit abbauenden Bakterien fördern. Nach diesen ersten Tagen haben sich auf allen Oberflächen im Aquarium und im Filter solche Bakterien angesiedelt und sorgen nach 4 bis 6 Wochen dafür, dass Nitrit kein Thema mehr ist.

Mein Tipp: Der Fachhandel bittet Tests an die in der Handhabung sehr einfach sind und die Überwachung somit kein Problem mehr ist!

 

Wassertemperatur

Die Wassertemperatur sollte im Aquarium zwischen 24° und 26° C betragen. Zwar werden im Malawisee selbst, an der Oberfläche in seichten Zonen, auch höhere Temperaturen erreicht, sie sind aber für das Wohlbefinden der Fische nicht nötig und würden die Energiekosten unnötig in die Höhe treiben. Aber es ist gut zu wissen, dass wir nicht sofort kühlende Maßnahmen ergreifen müssen, wenn im Hochsommer die Beckentemperatur einmal die
30-Grad-Marke erreicht. Bei ausreichender Sauerstoffversorgung verkraften die Fische auch solche Temperaturen.