Aggressionen im Malawibecken

 

Da ich immer wieder auf dieses "Problem" angesprochen werde habe ich hier mal meine Meinung dazu zusammen gefasst.
Sicherlich gibt es Arten deren Männchen ihr Revier konsequenter verteidigen als andere, das hauptsächliche Problem liegt aber meist im Besatz selber, und damit meine ich die Stückzahlen der Tiere. Ich werde auch oft gefragt passt Fisch A zu Fisch B, kann ich diese zusammen in einem Becken pflegen? Auch hier ist es in erster Linie eine Frage des Besatzes, aber nicht welche Arten, sondern wie viele Fische überhaupt je Art, und auch wie viele Fische im Gesamten ins Becken gesetzt werden. Natürlich gibt es auch einige wenige Arten die nicht unbedingt zusammen gepflegt werden sollten, dies ist aber nur bei einigen wenigen Sorten der Fall. Sollte es bei Ihrer Bestellung oder Einkauf zu so einer Zusammensetzung kommen weise ich in der Regel auch darauf hin.
In dem Moment wo ein Männchen, egal welcher Art, die Chance bekommt ein Revier zu bilden macht er dies auch, natürlich verteidigen sie dies dann auch meist sehr konsequent und ausdauernd. Hat man aber einen leichten Überbesatz im Becken verlieren die Männchen schnell den Überblick, wissen nicht wen sie zuerst verjagen sollen. So wird aus dem Treiben und Jagen nur noch ein kurzes hinterher schwimmen, und ist so für kein unterdrücktes Tier mehr schlimm. Auch brütende Weibchen können sich so gut in der Gruppe der anderen Fische verstecken.

Natürlich taucht jetzt die Frage auf "und was ist mit der artgerechten Haltung der Tiere ? "

Wenn wir eine artgerechte Haltung in unserem Aquarium umsetzen wollen müsste es wie folgt aussehen: Wir brauchen ein Becken mit mind. 3 Meter Kantenlänge, 2 Meter Tiefe, 1 Meter Höhe, darin dürften wir dann eine einzige Art pflegen, am besten im Verhältnis 5 / 30. So gibt es dann ein dominantes Männchen, einige Unterdrückte, und eine Gruppe Weibchen. Wenn man bedenkt das ein Revier eines brütenden Männchens im Malawisee je nach Fischart zwischen 1 und 3 Meter groß ist, wird schnell klar das dies im Aquarium nur sehr schwer bis gar nicht umzusetzen ist. Darum sollten wir unsere Tiere nicht artgerecht, sondern einfach so gut wie möglich pflegen. Dazu gehören größere Gruppen der einzelnen Arten, und auch genügend Tiere insgesamt im Becken. So werden keine Tiere zu sehr unterdrückt, es fühlen sich alle wohl, dadurch werden auch viele Krankheiten vermieden. Auch wollen wir ja ein lebhaftes, farbenfrohes Becken, mit vielen verschiedenen Fischen.


Als Richtwert kann man von folgenden Daten ausgehen:

Mbunas >>>> ca. 10 Liter Wasser pro Fisch
Non Mbunas >>>> ca. 15 Liter Wasser pro Fisch

gerechnet vom Bruttoinhalt des Aquariums

Das Geheimnis für ein funktionierendes Malawibecken ist ein leichter Überbesatz !!!